DGUV 

PSA - Mobil

Gehörschutz für Musiker

Gehörschutz

    a) Okklusionseffekt und Probleme bei Bläsern

Der Okklusionseffekt (Verschlusseffekt) tritt auf, wenn der Ohrkanal durch einen Gegenstand (z.B. Stöpsel) verschlossen wird. Die Schallanteile, die über den Schädel zum Ohr geleitet werden (Knochenleitung), treten dadurch stärker hervor. Die Wahrnehmung der Klangfarben des eigenen Instruments und des Klangbilds insgesamt verändern sich dadurch beträchtlich. Von diesem Effekt sind vor allem Sänger, Holz− und Blechbläser und z.T. auch hohe Streicher betroffen.
Die stärkere Wahrnehmung der Kieferresonanzen durch den Okklusionseffekt erschwert in hohem Maß die Klangwahrnehmung und −gestaltung bei Verwendung von Gehörschutzstöpseln und kann dazu führen, dass ein Auftreten mit Gehörschutz unmöglich ist.
Um dem Okklusionseffekt entgegen zu wirken, können tief im Gehörgang sitzende Gehörschutz−Otoplastiken verwendet werden, die bis zum inneren, knöchernen Teil des Gehörgangs reichen und mögliche Vibrationen und Kieferresonanzen mindern. Eine Zusatzbohrung („venting”) reduziert den Okklusionseffekt ebenfalls, führt aber zu einer Verringerung der Schalldämmung, insbesondere im tieffrequenten Bereich. Es dürfen nur als Gehörschutz geprüfte Produkte verwendet werden.




Quelle: Fachbereich Persönliche Schutzausrüstungen
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) Mittelstraße 51, 10117 Berlin www.dguv.de/fb-psa
Präventionsleitlinie "Gehörschutz für Musiker", September 2013